Aktiengesellschaft für Industrie-Unternehmungen am Friedrichshain - Berlin

Aktiengesellschaft für Grundstücksverwaltung am Friedrichshain

 

Link zu Stadt- und Lageplänen sowie Bildern

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Die Gesellschaft:

 

Gegründet im August 1868 als Brauerei Unternehmen;

Zweck war später nur noch Verwaltung und Verwertung des Grundbesitzes der Gesellschaft, die Durchführung industrieller Geschäfte und Beteiligung an industriellen Unternehmungen.

 

Namen der Gesellschaft:

bis 28.02.1920    Aktien-Brauerei Friedrichshain,

bis 28.01.1926    AG für Brauereiunternehmungen,     

danach                AG für Industrie-Unternehmungen am Friedrichshain

auf Verlangen des Registergerichtes Änderung der Firma

seit 1934             AG für Grundstücksverwaltung am Friedrichshain.          

                          

Im Jahr 1919 scheiterte die Fusion mit der Berliner Kindl-Brauerei (Link) an dem Widerspruch einer Gruppe von Großaktionären. Bereits im Jahr 1920 ging der Brauereibetrieb auf die Löwenbrauerei AG in Berlin-Hohenschönhausen über; nur der Grundbesitz mit einer Größe von 12,5 Morgen im Wert von damals 2,2 Mio. RM blieb bei der Gesellschaft.

 

Die Gesellschaft besaß eigentlich tolle, werthaltige Immobilien

- in Berlin NO 43 (Mitte), Am Friedrichshain 16 – 23, das ehemalige

     Brauereigelände (siehe Bilder),                    

- die Villa Konschewski in Grunewald, Gottfried-von-Cramm-Weg

      33-37 (Link + Bilder) sowie

- das Hotel Montana in Luzern, Schweiz (Link),

deren Renditen zur damaligen Zeit, insbesondere seit der Weltwirtschaftskrise 1929 allerdings weniger sprudelten als erhofft – man hätte einfach nur 100 Jahre (!! - inklusive eines Weltkrieges und der Teilung Deutschlands) warten müssen.

Sogar das Hotel Montana häufte hohe Verluste an, der Marktwert des Hauses ging immer weiter zurück. 1932 musste es schließlich „zu geringem Preis“ verkauft werden. Das verursachte hohe Verlustzuweisungen.

 

Auch sonst beurteilte der Vorstand die Geschäftsentwicklung als sehr pessimistisch. In den Immobilien am Friedrichshain waren die Mietverträge restlos gekündigt. Am 25.05.1932 musste die Gesellschaft bekannt geben, dass fast die Hälfte des Aktienkapitals vernichtet war; ein halbes Jahr später waren 80 % des Aktienkapitals weg.

 

Es war unerlässlich noch weitere Grundstücke zu verkaufen:

       - bis 1932 die Grundstücke Neue Königstraße 18 und

Mendelssohnstraße 4 sowie das Grundstück „Belvedere“

       - 1935 / 1936 das Grundstück Am Friedrichshain 16 – 23 und

       - die Villa Konschewski in Berlin-Grunewald.

 

Die Kreditanstalt für Verkehrsmittel konnte ihre Anteile sogar noch mit einem Buchgewinn an die Dresdner Bank verkaufen. Die Gesellschaft änderte ihren Namen im Jahr 1934 in Aktiengesellschaft für Grundstücksverwaltung am Friedrichshain – Zweck war jetzt allein die Verwaltung und Verwertung des Grundbesitzes der Gesellschaft. Die Gesellschaft hatte 1942 immer noch Grundvermögen im Wert von 755.057 RM, allerdings mit 680.000 RM Grundpfandrechten belastet. Die Mieterträge wurden mit 54.378,63 RM aus dem Hausbesitz ausgewiesen .... aber auch Verlustvorträge von mehr als 300.000 RM.

 

Zum Beginn der 1930er Jahre war die

Kreditanstalt für Verkehrsmittel A.G. Berlin (Link)

bei den folgenden Gesellschaften beteiligt:

AG für Industrie-Unternehmungen am Friedrichshain – Berlin

Deutsche Ansiedlungsbank (Link)

Kaiser-Keller AG (Link)

 

 

Literatur- und Quellennachweis:

 

Bähr, Johannes + Schneider, Andrea H.

Herausgeber: Piper Verlag GmbH, Erscheinungsjahr 2006

Teilzahlung im Wandel:

Von der Kreditanstalt für Verkehrsmittel AG zur Diskont und Kredit AG 1924-1951

 

Bogon, Winfried

(digitaler Reprint November 2005, 2008 - Verlag für digitale Publikationen)

Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, 1914/15 + 1925 + 1932 + 1943

 

Gutowski, Vladimir (verantwortlich für den Inhalt);

Auktionshaus Gutowski GmbH (Hrsg. + Verlag)

verschiedene Auktionskataloge,

SUPPES 2008/09 ff. Bewertungskataloge für Historische Wertpapiere, Deutschland vor / nach1945

SUPPES Special, Übersicht aller im Reichsbank-Schatz vorhandenen Papiere

 

Lais, Sylvia / Hans-Jürgen Mende (Hrsg.)

Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung GmbH / Luisenstädtischer Bildungsverein e.V.

Lexikon Berliner Straßennamen

 

Landesarchiv Berlin und Beuth Hochschule

HistoMap Berlin, histomapberlin.de

 

Peus, Dr. Busso (Hrsg.)

Der Reichsbankschatz, Auktionskataloge Nr. 1 bis 5 aus 2003, 2004/2005, 2006, 2008