Kaoko- Land- und Minen-Gesellschaft

 

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Anteil-Schein vom 20. Sept. 1895 in Höhe von  von 200 Mark / 10 RM einer Anleihe von 10.000.000 Mark

Original-größe:

 

10,5 cm x

6,5 cm

 

so wie diese Abbildung - ohne Ver-größerung

 

Vorzugs-Anteilscheine vom 12. Sept. 1925

Die Gesellschaft:

 

Gegründet am 11.04.1895.

Ursprünglich Terrain- und Minengesellschaft, später Holdinggesellschaft.

Eine typische Kolonialgesellschaft der damaligen Zeit. Ich möchte nicht wissen, was der Kaufmann Adolf Lüderitz den Eingeborenen für rund 100.000 km² Land bezahlt hat.

 

Die Gesellschaft verfügte vor 1914 in Deutsch-Südwestafrika als Eigentümerin über Landbesitz von rund 100.000 km². Im Kaoko-Gebiet waren bedeutsame Erzlager vorhanden – besonders Eisenerz, daneben auch Gold, Kupfer, Zink usw. Das Kaoko-Feld war kein Konzessionsland, sondern war schon vor dem Entstehen der deutschen Kolonie Südwestafrika durch den Bremer Kaufmann Lüderitz von Eingeborenen erworben worden. Später ging der Besitz an die Londoner Firma L. Hirsch & Co. über, von der er 1895 durch die Kaoko-Gesellschaft erworben worden war – zu einem Kaufpreis von 7,2 Mio. Mark.

 

Die Enteignung des Kaoko-Besitzes war nur mittelbar eine Folge des Krieges gewesen, da sie nicht auf Grund des Versailler Vertrages erfolgt, sondern durch eine südafrikanische Konzessions-Nachprüfungskommission vorgenommen wurde. Infolgedessen hatte die Kaoko-Gesellschaft keinerlei Ansprüche gemäß Kriegsschäden-Schlußgesetz. 1929 machte die Gesellschaft eine Eingabe bei der ständigen Mandatskommission des Völkerbundes; diese erklärte sich 1930 jedoch für nicht zuständig und empfahl eine Regelung auf diplomatischem Wege. Seither bemühte sich die Gesellschaft erfolglos, ihre Entschädigungsansprüche gegenüber der Südafrikanischen Union durchzusetzen. Letztere Begründete ihren ablehnenden Standpunkt zunächst mit der Rechtsgültigkeit ihrer Proklamationen und Gesetze und machte ferner den Einwand, dass die vor 50 Jahren abgeschlossenen Verträge gar nicht in Kraft getreten waren, bezweifelte also die ursprünglichen Rechtstitel der Gesellschaft.

 

1932 wurde dann ein Interessenvertrag mit der Schantung Handels-AG abgeschlossen. Dieser bezweckte die Durchsetzung der Besitzansprüche der Kaoko-Gesellschaft auf das ihr ohne Rechtsgrund enteignete Kaokofeld und die Bereitstellung von Mitteln zur kolonialen und wirtschaftlichen Erschließung dieses Gebietes nach seiner Wiedererlangung.

 

1950 wurde die Berliner Wertpapierbereinigung für die Gesellschaft durchgeführt. 1976 dann verlagert nach München und Umwandlung in eine GmbH. Heute als solche nicht mehr nachweisbar.

 

Namibia

Bis zum 1. Weltkrieg:    Deutsch-Südwestafrika,

danach bis 1989           Südwestafrika unter südafrikanischer

                                      Verwaltung,

seit 1990:                      Namibia.          

 

Literatur und Quellen:

 

Aktienhandbuch 1943

 

Peus, Dr. Busso (Hrsg.)

Der Reichsbankschatz, Auktionskataloge Nr. 1 bis 5 aus 2003, 2004/2005, 2006, 2008