Kochstraße 33/34 Grundstücks-Aktiengesellschaft zu Berlin
Nr. | Datum | Wert | gefunden | Jahr | |||||
16.999 | 29.12.1922 | 50 | Aktien | 10.000 | Mark | 29 | 2008 | Abb. | |
Die Gesellschaft
Gründung der Gesellschaft: 27.11. / 22.12.1922.
Daneben wurde am selben Tag noch die Domuns bona Grundstücks-AG und 8 weitere Objekt-Domuns-Gesellschaften gegründet.
Vorstand war bei allen Gesellschaften H. Chaimowicz, Wien. Die Herren des AR waren allerdings andere als bei den Domus-Gesellschaften – wahrscheinlich die ehemaligen Grundstückseigentümer. Aber auch diesen saßen nicht lange im AR. Eine Dividende erhielten sie für ihr Engagement bis 1931 nicht. Im Jahre 1932 waren die AR-Mitglieder identisch mit den Herren in den Domus-Gesellschaften.
In den 1920er Jahren gab es in Berlin die Kochstraße drei mal – in SW 68 (heute Kreuzberg), Mariendorf und Falkensee. Gemeint ist wahrscheinlich die Kochstraße in Kreuzberg (die Nr. 33/34 hatten gemeinsame Grundstücksgrenzen). Diese Straße wurde sehr zum Ärger des Springer-Verlages (das Verlagsgebäude liegt direkt an dieser aber auch an der Axel-Springer-Straße) zum Anfang dieses Jahrhunderts zwischen der Friedrichstraße und der Lindenstraße in Rudi-Dutschke-Straße umbenannt. In der verbliebenen, sehr kurzen Kochstraße in Kreuzberg gibt es heute keine Nr. 33/34 mehr.
Zweck der Gesellschaft:
Erwerb und Verwertung von Grundstücken innerhalb Gross-Berlins, insbesondere des Grundstücks Kochstrasse 33/34 - Link zum aktuellen Stadtplan.
Anmerkung: Da die Gründung der Gesellschaft nach 1920 erfolgte, war das Berlin in seinen heutigen Grenzen gemeint.
Im Gegensatz zu den anderen „Domus"-Gesellschaften, die anscheinend als „Vorrats-AGs" gegründet wurden, verfügte die Gesellschaft von Anfang an über ein Grundstück. Das Haus wurde mit 75.000 RM bilanziert und war mit einer Hypothek von 45.000 RM belastet.
Die Gesellschaft ist durch Beschluß der HV vom 30.03.1932 aufgelöst; die Abwicklung war bis 1943 noch nicht abgeschlossen.
Großaktionär 1943: Terrain-Gesellschaft am Teltow-Canal Rudow-Johannisthal AG – TGT RJA.
Da die Gesellschaft neben der Domus bona Grundstücks AG als einzige der zusätzlich gegründeten „Domus"-Gesellschaften über Grundvermögen verfügte und die TGT RJA als Hauptgesellschafterin eingetreten ist, sind 29 Aktien dieser Gesellschaft sicherlich zur Verwahrung in den Reichsbanktresor gekommen .... haben somit den 2. Weltkrieg überstanden .... und sind dann schließlich ab 2008 auf dem Sammlermarkt erschienen. Allerdings waren von dieser Gesellschaft auch schon vor 2008 Aktien auf dem Sammlermarkt bekannt; sie wurden zwischen 150,00 und 300,00 € gehandelt.
Herr Dr. Ewald Engels (Adresse der Ges. in Abwicklung) saß auch im AR der TGT RJA; die Gesellschaft „residierte" in den 1940er Jahren in seiner Wohnung.
Literatur- und Quellennachweis
Bogon, Winfried
(digitaler Reprint November 2005, 2008 - Verlag für digitale Publikationen)
Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, 1914/15 + 1925 + 1932 + 1943
Gutowski, Vladimir (verantwortlich für den Inhalt);
Auktionshaus Gutowski GmbH (Hrsg. + Verlag)
verschiedene Auktionskataloge,
SUPPES 2008/09 ff. Bewertungskataloge für Historische Wertpapiere, Deutschland vor / nach1945
SUPPES Special, Übersicht aller im Reichsbank-Schatz vorhandenen Papiere
Peus, Dr. Busso (Hrsg.)
Der Reichsbankschatz, Auktionskataloge Nr. 1 bis 5 aus 2003, 2004/2005, 2006, 2008
Pharus-Pläne, Nachdrucke
Scharnhorststraße 25, 10115 Berlin – Webseite www.pharus.eu