Landbank (Sitz: Berlin)

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Die Gesellschaft:

 

Die Gesellschaft wurde im Jahr 1895 gegründet.

 

Zweck der Gesellschaft:

a) Erwerb und Veräußerung von Liegenschaft im Deutschen Reich für eigene und fremde Rechnung;

b) landwirtschaftlicher Betrieb sowie Errichtung und Betrieb von Anlagenjeglicher Art auf den erworbenen Liegenschaften;

c) Bildung und Besiedlung von Rentengütern aus eigenen oder nicht eigenen Liegenschaften;

d) sonstiger Geschäftsbetrieb zur Förderung der landwirtschaftlichen Interessen.

 

Liegenschaften, welche ganz oder teilweise den Mitgliedern der Direktion oder des Aufsichtsrates gehören, dürfen für die Gesellschaft nicht erworben werden.

Anmerkung: Diese Vorgabe war zur damaligen Zeit - aber auch noch heute - sicherlich sinnvoll (Link).

 

Der historisch begründete Name „Bank“ führt uns heute in die Irre, wurde er doch früher auch für Immobilien-Gesellschaften benutzt. Die „Landbank“ fand die Grundlage ihrer Geschäftstätigkeit in den preußischen Agrargesetzen von 1890 und 1891 und dem Ansiedlungsgesetz von 1886, welche die Vermehrung des mittleren und kleinen Bauernstandes und die Sesshaftmachung ländlicher Arbeiter namentlich in den östlichen Provinzen bezweckten. Der Schwerpunkt des Unternehmens lag daher im Immobiliengeschäft.

 

Die Bank erwarb bis Ende 1913 größere Güter in den Provinzen Brandenburg, Sachsen, Schleswig-Holstein, Pommern, Posen, Ost- und Westpreußen, Schlesien, Westfalen, Hessen-Nassau sowie in den Königreichen Bayern und Sachsen, im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin sowie Sachsen-Weimar.

 

Durch den Erwerb und die anschließende Aufteilung großer Güter hat die Landbank während ihres Bestehens 3.414 selbständige Hofstellen begründet, 3893 Zuwachsflächen abgegeben und 696 Restgüter und Vorwerke veräußert.

 

Beteiligungen bestanden an der

Mecklenburgischen Ansiedlungs-AG in Schwerin, der

Königsberger Terrain-AG Oberteich-Maraunenhof, der

Saarow-Pieskow Landhaus-Siedlung am Scharmützelsee AG (Link) sowie der

Alemania Vereinigte Tonwerke AG.

 

In den Jahren 1896 bis 1912 wurden jeweils Dividenden in Höhe von meist 7 % ausgeschüttet, ursprünglich also eine gute Anlage.

 

Durch die Kreditgeschäfte eines früheren Vorstandsmitgliedes ging die Bank 1925 in Konkurs, als die preußische Regierung eine Unterstützung ablehnte.

 

 

Literatur- und Quellennachweis:

 

Aktienhandbuch 1914

 

Hanseatisches Sammlerkontor für historische Wertpapiere GmbH

Verschiedene Auktionskataloge

 

Schmitt, Matthias

HWPH Historisches Wertpierhaus AG

Verschiedene Auktionskataloge