Immobilien-Verkehrsbank in Berlin

 

Link zu verschiedenen Stadt- und Lageplänen sowie Bildern (Sportpalast)

 

Die Gesellschaft:

 

Zweck: Erwerb, Verwertung und Ausnutzung von Grundstücken jeder Art sowie Veräußerung im Ganzen oder in Parzellen, Aufnahme und Gewährung von hypothekarischen Darlehen sowie Beteiligung an anderen, die Erreichung des Gesellschaftszwecks fördernden Unternehmungen.

 

Die Gesellschaft wurde am 03.07.1890 von der Pommersche Hypotheken-Actien-Bank (ab 1902 Berliner Hypotheken-Bank) gegründet, um „nicht brauchbare“ Hypotheken-Forderungen und Grundbesitz abzustoßen.

 

1905 übernahm die Boden-AG am Amtsgericht Pankow (Link) von der Bank die Wollank`schen Grundstücke mit einer Größe von ca. 443.656 m² für 5,5 Mio. Mark also 12,40 Mark pro m². Der Kaufpreis wurde in Höhe von 3 Mio. Mark bar bezahlt, für den Rest wurde eine Hypothek in Anspruch genommen.

 

Die Gesellschafterversammlung beschloss im Jahre 1909 die Liquidation der Gesellschaft, da neue Geschäfte nicht mehr eingegangen werden sollten. Augenscheinlich sollten aber die übertragenen Hypothekenforderungen durch entsprechende Aktivitäten wieder werthaltig gemacht werden - u.a. durch den Erwerb der beliehenen Grundstücke.

 

Die ungünstige Lage im Immobiliengeschäft machte auch der Verkehrsbank zu schaffen. Allerdings wurde noch im Jahre 1912 der Sportpalast an der Potsdamer Straße 72 (heute Nr. 172) erworben, um ansonsten drohende Verluste zu vermeiden. Aber auch das brachte keine nachhaltigen Einnahmen sondern verursacht zusätzliche Aufwendungen. Die Gesellschaft musste auf eine Verzinsung ihrer Hypothekendarlehen weiterhin verzichten – „trotz gelegentlicher Vermietung [entstanden] bisher keine erheblichen Einnahmen“.

 

Neben dem Sportpalast musste die Bank noch versuchen, Grundstücke in Pankow und Neukölln gewinnbringend zu verwerten. Bis 1925 war alles verkauft und die erste “Bad Bank” der Finanzgeschichte trat 35 Jahre nach ihrer Gründung von der Bühne ab.

 

 

Quellennachweis:

 

Bogon, Winfried

(digitaler Reprint November 2005, 2008 - Verlag für digitale Publikationen)

Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, 1914/15 + 1925 + 1932 + 1943

 

Gutowski, Vladimir (verantwortlich für den Inhalt);

Auktionshaus Gutowski GmbH (Hrsg. + Verlag)

verschiedene Auktionskataloge,

SUPPES 2008/09 ff. Bewertungskataloge für Historische Wertpapiere, Deutschland vor / nach1945

SUPPES Special, Übersicht aller im Reichsbank-Schatz vorhandenen Papiere

 

Landesarchiv Berlin (Hrsg.)

Edition Gauglitz

Straubes Übersichtsplan von Berlin aus dem Jahr 1910

 

Landesarchiv Berlin und Beuth Hochschule

HistoMap Berlin, histomapberlin.de