Neue Berliner Grundstücks-Aktiengesellschaft

 

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Ursprünglich wurden 500 Stamm (Namens-) Aktien ausgegeben. Im Jahr 1908 wurden gegen Zuzahlung von 1.000 Mark 480 Aktien in Vorzugs-Aktien umgewandelt. 275 dieser Vorzugs-Aktien wurden im Jahr 2006 von „Peus“ (Reichsbankschatz) versteigert; im Jahr 2008 wurden 15 Aktien versteigert, die nicht umgestellt waren.

 

Die Gesellschaft:  

 

Die Gesellschaft wurde am 19.10.1904 u.a. von der

Allgemeine Häuserbau Actien-Gesellschaft (Link) sowie der

Grundstücks-Aktiengesellschaft  (Link)

gegründet.

 

Zweck war der Erwerb und die Veräußerung von Grundstücken und der Betrieb aller damit zusammenhängenden Rechtsgeschäfte.

  

Die Gesellschaft erwarb die südlich der Levetzowstraße in Berlin-Mitte (OT Moabit) knapp 5 ha Bauland - nämlich die Spiekermannschen und Richterschen Grundstücke, die damalige Judenwiese. Die Grundstücke wurden parzelliert und verkauft.

 

Auch die Neues Hansaviertel Terrain-Aktien-Gesellschaft (Link) war im selben Gebiet tätig – allerdings bereits vor der Neue Berliner Grundstücks-AG. Sie hat sich noch (nach ihrer Liquidation im Jahr 1904) an der neuen Gesellschaft beteiligt, um einige Grundstücke besser arrondieren zu können.

 

Dividenden haben die Aktionäre nie erhalten – allerdings war anscheinend von vornherein vorgesehen, dass die Gesellschaft aufgelöst wird, wenn die Vorzugs-Aktien auf je 1.000 Mark amortisiert waren. Auf die Vorzugsaktien sollten aus dem Reingewinn und im Falle einer Liquidation aus der Liquidationsmasse vorweg eine Rückzahlung von 175 % auf den Reingewinn geleistet werden. Erst dann sollten die verbliebenen 20 Stamm-Aktien ausbezahlt werden. Die Aktionäre der Stamm-Aktien gingen letztlich leer aus. Auf den Papieren dieser Aktien sind somit auch keine Liquidationsraten ausgewiesen.

 

In der Hauptversammlung vom 07.10.1924 wurde die Gesellschaft aufgelöst und trat damit in Abwicklung. Die Gesellschaft befand sich seitdem in Liquidation und zahlte insgesamt 15 Liquidationsraten = 690,00 RM an die Eigentümer der Vorzugs-Aktien; sie wurde im Aktienhandbuch von 1943 immer noch aufgeführt.

 

Augenscheinlich wurde die AG in eine GmbH umgewandelt. Diese ging am 13.05.1958 auf die Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH über.

 

 

Der eigentliche Gutshof von Ferdinand Spieckermann mit 400 Morgen

Land lag weiter weg an der Schönhauser Allee. Außerdem besaß er noch das Rittergut Rangsdorf bei Zossen.

 

 

Literatur- und Quellennachweis:

  

Behrendt, Otto

Verein für die Geschichte Berlins e.V.

Büttner-Spiekermann

 

Bogon, Winfried

(digitaler Reprint November 2005, 2008 - Verlag für digitale Publikationen)

Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, 1914/15 + 1925 + 1932 + 1943

 

Gutowski, Vladimir (verantwortlich für den Inhalt);

Auktionshaus Gutowski GmbH (Hrsg. + Verlag)

verschiedene Auktionskataloge,

SUPPES 2008/09 ff. Bewertungskataloge für Historische Wertpapiere, Deutschland vor / nach1945

SUPPES Special, Übersicht aller im Reichsbank-Schatz vorhandenen Papiere

 

Schmidt, Peter W.

Jaron Verlag

Tiergarten in historischen Postkarten