Deutsche Grammophon-Aktiengesellschaft

Grundstücksgesellschaft Markgrafenstrasse Aktiengesellschaft

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Die Gesellschaft

Die Gesellschaft wurde im Jahre 1895 in Leipzig-Wahren gegründet.

 

Zweck war die Herstellung sowie der Handel mit Maschinen und Apparaten zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Lauten, Verwertung von Patent- und Musterschutzrechten. 1904 wurden auch die Fabrikation und der Vertrieb von Motoren und Kraftfahrzeugen aufgenommen und bis 1916 fortgeführt.

 

Im Jahre 1908 wurde das Grundstück in Hannover erworben, auf dem schon die Plattenfabrikation erfolgte. Die gesamte Verkaufs-Organisation sowie das Aufnahme-Laboratorium waren weiterhin in Berlin angesiedelt.

 

Bereits im Jahre 1914 befanden sich sämtliche Aktien im Eigentum der englischen Gesellschaft The Gramophone Co. Ltd. Hays. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird das Vermögen der Deutschen Grammophon AG von der deutschen Regierung beschlagnahmt, da es sich um eine englische Firma und folglich feindliches Eigentum handele. 1916 trennen sich der deutsche und englische Teil der Gesellschaft – letzterer wird später zur EMI. Die Aktien der Deutschen Grammophon gingen an die Polyphon Werke in Wahren bei Leipzig veräußert.

 

In den 1930er Jahren gab es eine Deutsche Grammophon-AG in Wahren bei Leipzig und eine Tochter-AG in Berlin, die allerdings erst im Jahre 1900 gegründet wurde. Die AG in Berlin domizilierte in Berlin SW 68,  Markgrafenstraße 76 (heute: Berlin-Kreuzberg, Markgrafenstraße 63).

 

Das Grundstück in der Markgrafenstraße war das letzte Vermögen der AGs und führte letztlich zu der Umbenennung der Mutter-AG in Grundstücksgesellschaft Markgrafenstraße AG.

 

1937 wird die Deutsche Grammophon AG nach Jahren weiter sinkender Verkaufszahlen liquidiert und an ihrer Stelle die von der Deutschen Bank und der Telefunken Gesellschaft finanzierte Deutsche Grammophon GmbH gegründet. Die Geschäftsleitung siedelte noch im letzten Kriegsjahr, 1945 nach Berlin um.

 

Nach Kriegsende wird eine kleine Produktionsstätte für Schallplatten in Berlin eröffnet, während die zerstörten Fabrik- und Verwaltungsgebäude in Hannover wieder aufgebaut werden. Über Hannover siedelte sich die Gesellschaft schließlich in Hamburg an; sie nannte sich 1998 immer noch Deutsche Grammophon GmbH, Hamburg. Muttergesellschaft ist die Universal Music International, die zum Beginn dieses Jahrhunderts wiederum Vivende-Konzern erworben wurde.

 

Die Deutsche Grammophon produziert und verlegt in erster Linie klassische Musik. Sie hat sich wieder einmal in Berlin angesiedelt.

 

Link zur Deutschen Grammophon GmbH

 

Markgrafenstraße 76 (heute Nr. 63) in Berlin-Kreuzberg

 

Link zu Google Maps

 

Link zur Kenianischen Botschaft, Konsularabteilung

Literatur- und Quellenhinweis

Bogon, Winfried

(digitaler Reprint November 2005, 2008 - Verlag für digitale Publikationen)

Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, 1914/15 + 1925 + 1932 + 1943

 

Gutowski, Vladimir (verantwortlich für den Inhalt);

Auktionshaus Gutowski GmbH (Hrsg. + Verlag)

verschiedene Auktionskataloge,

SUPPES 2008/09 ff. Bewertungskataloge für Historische Wertpapiere, Deutschland vor / nach1945

SUPPES Special, Übersicht aller im Reichsbank-Schatz vorhandenen Papiere

 

Landesarchiv Berlin (Hrsg.)

Edition Gauglitz

Straubes Übersichtsplan von Berlin aus dem Jahr 1910

 

Peus, Dr. Busso (Hrsg.)

Der Reichsbankschatz, Auktionskataloge Nr. 1 bis 5 aus 2003, 2004/2005, 2006, 2008

 

Pharus-Pläne, Nachdrucke

Scharnhorststraße 25, 10115 Berlin – Webseite www.pharus.eu