Bäcker-Innung zu Berlin

Anleihen aus 1890 + 1892 zu jeweils 1.000 Mark

Die Gesellschaft

Die Bäcker Innung war und ist ganz sicher keine Immobiliengesellschaft … aber: beide Anleihen wurden ausgegeben, um das Bäckerinnungshaus zu erwerben sowie umzubauen und zu erweitern. Das durch die beiden Anleihen akquirierte Geld war ausschließlich für die Immobilie bestimmt und dinglich gesichert … außerdem ist die Adresse Chausseestraße interessant.

Die Bäcker-Innungen gehören zu den ältesten Zünften überhaupt. Die Berliner Bäckerinnung wurde bereits 1272 vom Rat zu Berlin genehmigt. Die Bäcker standen seit alters her mit den Fleischern und Tuchmachern sowie den Schuhmachern als Viergewerk an der Spitze der Handwerkerinnungen. Von der Wohlhabenheit der Bäcker-Innung in Berlin zeugt die Tatsache, dass sie 1461 der Nicolaikirche, der ältesten Pfarrkirche Berlins einen Altar stiftete, die Stiftung war zusätzlich mit einer jährlichen Rente zur Besoldung eines Altaristen dotiert, … aber

Ende des 18ten Jahrhunderts mussten die Anleihen in Höhe von 420.000 und 120.000 Mark für den Erwerb und den Umbau des Gildehauses in der Chausseestraße 103 in der Oranienburger Vorstadt (heute Berlin-Mitte) aufgenommen werden, das Vermögen der Innung war da anscheinend nicht mehr so auskömmlich.

Beide Anleihen sind gestückelt in 1.000 Mark und 500 Mark.

Die Anleihen wurden dinglich gesichert, die Grundschuldbriefe mussten bei der Innungskasse hinterlegt werden. Die Zeichner der Anteilscheine hatten jeweils das Recht in Höhe ihrer Zeichnungen einen Anteil an den Grundschuldbriefen geltend zu machen.

Der Bäcker- und Konditoren Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. hat jetzt seinen Sitz in Berlin-Steglitz, Lankwitz in einem nichtssagenden Bürohaus.

Ein paar Grundstücke weiter befand sich damals der "Exerzierplatz Grützmacher"; heute residiert dort der Bundesnachrichtendienst.