WCM Württembergische Cattunmanufaktur AG

WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-Aktiengesellschaft

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Emissionen aus 1980 (noch als Cattunmanufactur) und 1994 (jetzt als Grundbesitz-AG) - der Sitz der Gesellschaft war Heidenheim/Brenz

Emission aus 1999 (Stück-Aktien) - der Sitz der Gesellschaft ist jetzt Hamburg

Die Gesellschaft

 

1766 Gründung der ersten "Zitzfabrik" in Heidenheim (Brenz) durch den Zitzfabrikanten J. H. Schule aus Künzelsau, den Patriarchen der deutschen Druckindustrie.

1774: Unter der Firma Meebold, Hartenstein & Comp., später Meebold, Schühle & Comp. wird eine "Baumwoll- und Indienne-Manufactur" betrieben.

1817: Die damaligen Inhaber Christian Friedrich Mejebold und Ludwig Hartmann sehen sich nach Aufhebung der Kontinentalsperre zur vorübergehenden Unterbrechung der Fabrikation gezwungen. L. Hartmann scheidet aus; unter der neuen Firma "Gottlieb und Friedrich Meebold Indienne-Fabrik" wird die Fabrikation bedruckter Baumwollwaren wieder aufgenommen.

1835: Die Druckerei wird mit den modernsten Maschinen neu ausgestattet.

1841: Aufstellung einer Dampfmaschine, der ersten in Württemberg.

1856: Die Firma wird von dem damaligen Inhaber Robert Meebold in eine AG umgegründet.

1922: Das Werk ist zum großen Teil abgebrannt und wieder aufgebaut.

1929: Erwerb der Weberei L. Neunhoeffer & Söhne, Heidenheim (zur Arrondierung des Grundbesitzes). Beteiligung (1943): Mechanische Baumwoll-Spinnerei und Weberei, Bayreuth. Großaktionär (1943): Mech. Baumwoll-Spinnerei und Weberei, Bayreuth.

1966 Einstellung der Textil-Produktion.

 

Nach dem Ende der Textilära befasste sich WCM hauptsächlich mit der Vermietung und Pflege des umfangreichen eigenen Grundbesitzes in Heidenheim an der Brenz. Nach mehreren Kapitalerhöhungen Ende der 1980er Jahre und Anfang der 1990er wurde

 

1991 der Unternehmensgegenstand und die Firmierung von Württembergische Cattunmanufactur AG in WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-Aktiengesellschaft geändert. Der Geschäftszweck ist seitdem der Erwerb und die Verwaltung von in- und ausländischen Beteiligungen und Finanzanlagen sowie die Betätigung im Grundstücksbereich. In ihren besten Zeiten bewirtschaftete die WCM über 53.000 Wohnungen – hauptsächlich in NRW, Niedersachsen und Berlin.

 

Aus dem eigenen Firmenprofil von damals: Unser Ziel ist es, jährlich 1 bis 2 Prozent des Bestandes zu privatisieren. Durch die Wohnungsverkäufe setzen wir stille Reserven frei und realisieren im Segment Wohnimmobilien steuerfrei Erträge.

 

Der Hintergrund war: Bei ehemals gemeinnützigen Wohnungsunternehmen wurde die Gemeinnützigkeit zum 01.01.1990 abgeschafft. Der Wert der Immobilien, die in den Bilanzen in der Regel auf einen ganz geringen Wert abgeschrieben waren, konnten auf einen Teilwert „hochgeschrieben" werden, Verkaufserlöse waren daher bis zur Höhe des neuen Teilwertes steuerfrei. Ein gutes Beispiel ist die Gladbacher Aktien-Baugesellschaft . Hier wurden bei dem Fortfall der Gemeinnützigkeit in den 1990er Jahren stille Reserven von mehreren 100 Mio. DM aufgelöst, als die „GAB" in den WCM-Konzern aufging. Aber was nutzt die ganze „Gewinnmaximierung", wenn die Beteiligten den „Hals nicht voll bekommen können" .....

 

Erwerb u.a.:

NORDAG Immobilien AG (Link)

 

Als 2001 das Engagement in Commerzbank-Aktien in die falsche Richtung lief, brachte das den ganzen Konzern und den Großaktionär Ehlerding in´s Wanken. Nach zwei Jahren mit starken Verlusten an der Börse leitete die WCM im Jahr 2003 eine Konsolidierungsphase ein.

 

2004 erfolgte die Neuausrichtung der Gesellschaft. Die WCM hat sich jetzt aus dem Wohnimmobiliengeschäft zurückgezogen und dieses Geschäftsfeld im Dezember 2004 an den britischen Finanzinvestor Blackstone verkauft. In Zukunft sieht sich das Unternehmen als fokussierter Industriekonzern im Markt für Spezialmaschinen und als führender Komplettanbieter für Abfüll- und Verpackungsanlagen für die Getränke- und Nicht-Getränkeindustrie.

 

Literatur- und Quellennachweis:

 

Benecke & Rehse, Aktien-Gesellschaft für Historische Wertpapiere, Wertpapierantiquariat

Verschiedene Verkaufskataloge (Deutsche Wertpapierauktionen GmbH, DWA – Freunde Historischer Wertpapiere, F.H.W.)

 

Gutowski, Vladimir (verantwortlich für den Inhalt);

Auktionshaus Gutowski GmbH (Hrsg. + Verlag)

verschiedene Auktionskataloge,

SUPPES 2008/09 ff. Bewertungskataloge für Historische Wertpapiere, Deutschland vor / nach1945

SUPPES Special, Übersicht aller im Reichsbank-Schatz vorhandenen Papiere