"City" Actien-Baugesellschaft

 

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Emission vom 01.12.1885

,

Emission vom 01.09.1904

1908 umgewandelt in eine Vorzugs-Aktie Litr. A No. 277

 

Die Gesellschaft

 

Die Gesellschaft wurde im Dezember 1872 gegründet ….

 

… unter der „tätigen Mithilfe“ der Centralbank für Bauten (Link) bzw. Herrn Eduard Mamroth,

s.a. Actien-Bau-Gesellschaft Ostend (Link)

 

Der Name Mamroth war für Otto Glagau Grund genug, in seinem Buch „Der Börsen- und Gründungsschwindel in Berlin“ auf die Anlage-Risiken bei diesen Gesellschaften hinzuweisen.

 

Zweck 1883: Grundstücks-Speculation (der Begriff „Spekulation“ war damals wohl noch nicht so negativ belegt wie heute) und Bau-Unternehmungen, insbesondere Bau des City-Hotels, Dresdnerstr. 52, 53, welches die Gesellschaft Mangels eines geeigneten Pächters gegenwärtig selbst bewirthschaftet. Die sonst erworbenen Grundstücke sind wieder veräussert.

 

Dividenden 1873, 1885 = 2%, weitere Jahre = 0 %

Der Kurs sackte von 1873 bis 1890 von 32 %, 42 % über 0 % bis auf 4 %, hat sich später wieder auf 70 % bzw. 94 % erholt.

 

Die "City" erwarb in ihrer Gründungsphase das Cityhotel in der Dresdner Straße, die umliegenden Häuser und die Berliner Cichorien-Fabrik (Produktionsanlage zur Herstellung eines kaffeähnlichen Getränkes aus der Wurzel der Gemeinen Wegwarte). Letztere wurde 1882 wieder veräußert wie auch das dem Cityhotel benachbarte Grundstück. Im Jahre 1893 wurde auch das Hotel verkauft bzw. gegen Terrains in Reinickendorf getauscht.

 

Die Gesellschaft besaß die Grundstücke

-     Dresdener Straße 52/53   ) Der gesamte Komplex wurde im

-     Annenstraße 42/43           ) Krieg total zerstört und später

-     sowie das Cityhotel,           ) neu arrondiert.

-     seit 1893 das Terrain Müllerstraße und Kamerunerstraße in Berlin-Reinickendorf (aufgeteilt in 70 Baustellen).

 

In den 90er Jahren kaufte und verkaufte die "City" Häuser und Grundstücke unterschiedlichster Art - allerdings, ohne dabei Gewinne zu machen. Im Jahre 1900 belief sich der Verlust schon auf die Hälfte des Grundkapitals. Trotzdem konnte man die Gesellschaft noch durch Kapitalmaßnahmen retten. In den nächsten Jahren betätigte man sich im sogenannten "Afrikanischen Viertel" in Reinickendorf. Doch auch dort war man erfolglos tätig, obwohl die Gesellschaft eine Reihe von Häusern baute.

 

1909 belief sich der Verlust wieder auf die Hälfte des Grundkapitals, Hypothekenzinsen konnten nicht mehr gezahlt werden, annähernd ¾ des Grundbesitzes wurden mit Verlust zwangsversteigert

Hausgrundstücke Kameruner Straße 7, 19 und 44 sowie

10 Baustellen in einer Größe von 541 qR bzw. 7.674 m²,

so dass am 16.03.1909 die Liquidation beschlossen werden musste.  Allerdings wurde der Konkursantrag abgelehnt, weil die Kostenkaution in Höhe von 14.000 Mark nicht aufgebracht werden konnte.

 

Die Gesellschaft hatte danach nur noch Grundstücke in

Senzig bei Königswusterhausen (südlich von Berlin) und in der

Kameruner Straße 16 und 55;

der Bilanzverlust belief sich 1911 auf immerhin 1,7 Mio. Mark.

 

Trotzdem „lebte“ die Gesellschaft im Jahr 1925 noch immer. Das Grundstück in Senzig und andere Aktiva waren allerdings verpfändet, für die Aktionär blieb nichts übrig. Danach gab es nur noch das ENDE

 

Literatur- und Quellennachweis:

 

Bogon, Winfried

(digitaler Reprint November 2005, 2008 - Verlag für digitale Publikationen)

Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, 1914/15 + 1925 + 1932 + 1943

 

Gutowski, Vladimir (verantwortlich für den Inhalt);

Auktionshaus Gutowski GmbH (Hrsg. + Verlag)

verschiedene Auktionskataloge,

SUPPES 2008/09 ff. Bewertungskataloge für Historische Wertpapiere, Deutschland vor / nach1945

SUPPES Special, Übersicht aller im Reichsbank-Schatz vorhandenen Papiere

 

Landesarchiv Berlin und Beuth Hochschule

HistoMap Berlin, histomapberlin.de

 

Pharus-Pläne, Nachdrucke

Scharnhorststraße 25, 10115 Berlin – Webseite www.pharus.eu

 

Zehrfeld, Axel G.;

Berliner Terraingesellschaften