Gemeinnützige Baugesellschaft Mariengarten AG
Deutsche Gesellschaft für Siedlung und Wohnungsbau Gemeinn. AG (Desiwo)
,
Emission vom 17.09.1930, 100 RM
Im Folgenden sind dargestellt: Emissionen
vom 17.09.1930, 1.000 RM mit Rückseite und Gewinnanteilscheinen und
vom 06.01.1931, 1.000 RM sowie ein Muster der Aktie
Die Gesellschaft:
Gegründet am 17.09.1930; Gründer waren diverse Persönlichkeiten aus Berlin und Potsdam sowie die Spar- und Siedlungsgenossenschaft „St. Joseph“ e.G.m.b.H. (Link zur Genossenschaft) in Berlin-Tegel. Deren Grundstücke in Berlin-Marienfelde mit einem Wert von 240.000 RM wurden übernommen. Intention der Gründer, die den christlichen Gewerkschaften nahe standen, war, Wohnraum für minderbemittelte Bevölkerungsschichten zur Verfügung zu stellen.
Zweck der Gesellschaft: Bau- und Betreuung von Kleinwohnungen im eigenen Namen einschließlich des Erwerbes der hierzu erforderlichen Grundstücke.
Schon im Jahre 1931 begann die Gesellschaft mit ihren Bauaktivitäten.
Grundstücksbestand 1931: Berliner Straße (heute: Marienfelder Allee)
150 Wohnungen
Spandau, Streitstraße 126 Wohnungen
1932 erfolgte die Umwandlung der Inhaberaktien in Namensaktien.
Am 05.07.1933: Umfirmierung in Deutsche Gesellschaft für Siedlung und Wohnungsbau Gemeinnützige Aktiengesellschaft (Desiwo).
Grundbesitz im Jahr 1941 bzw. 1943: 84.200 m², davon 76.150 m² bebaut 357 Wohnungen in Eigenhäusern, 209 Wohnungen in Einfamilienhäusern, 4 Büros und 7 Garagen.Durch Kriegseinwirkungen wurden 77 Mieteinheiten total zerstört.
Nach der Währungsumstellung 1948 begann die Gesellschaft mit der Beseitigung der Kriegsschäden in ihrem Wohnungsbestand. Der Wiederaufbau wurde bereits 1956 beendet – einschließlich der Fertigstellung eines Gebäudes in Reinickendorf mit 110 Wohnungen, das bereits 1939 begonnen aber infolge der Kriegsumstände nicht fertiggestellt wurde.
Der Wohnungsbestand belief sich Mitte der 50er Jahre auf 598 Mieteinheiten.
Im Jahre 1955 hat die Wohnungsbaugesellschaft Eintracht Gemeinnützige AG (ursprünglich: Mieteraktienbauverein Gemeinnützige AG) das gesamte Aktienkapital der Gesellschaft erworben. Auf den Rückseiten der Aktien finden sich entsprechende Übertragungsvermerke. Die „Eintracht“ ging später selbst in den GAGFAH-Konzern auf.
Anfang der 40er Jahre war u.a. Herr Eduard Winter Vorstand und mit 95 % Großaktionär der Gesellschaft.
Die mir vorliegende Namensaktien wurden alle auf Herrn Eduard Winter, Berlin W 15, Kurfürstendamm 206 – 208 übertragen. An dieser Stelle des Ku-Damms befindet sich jetzt das Ku-Damm-Karree – s.a. „Tattersall am Kurfürstendamm - Aktiengesellschaft“
Die Verkaufsräume der Eduard Winter Automobilbetriebe GmbH Co. KG (einer der größten VW-Händler Berlins) befanden sich später u.a. am anderen Ende des Ku-Damms im Hause Nr. 106. Diese Filiale wurde im Jahre 2010 aufgegeben – nachdem auch „Eduard Winter“ an die „Volkswagen Automobile Berlin GmbH“ verkauft wurde.
Literatur- und Quellennachweis:
Benecke & Rehse, Aktien-Gesellschaft für Historische Wertpapiere, Wertpapierantiquariat
Verschiedene Verkaufskataloge
Bogon, Winfried
(digitaler Reprint November 2005, 2008 - Verlag für digitale Publikationen)
Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, 1914/15 + 1925 + 1932 + 1943
Gutowski, Vladimir (verantwortlich für den Inhalt);
Auktionshaus Gutowski GmbH (Hrsg. + Verlag);
SUPPES 2005/06 + 2008/09 ff. Bewertungskataloge für Historische Wertpapiere, Deutschland
SUPPES Special, Übersicht aller im Reichsbank-Schatz vorhandenen Papiere
Verband Berliner Wohnungsbaugenossenschaften und –gesellschaften (Hrsg.) am 28.11.1957
Geschichte der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft in Berlin
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