Grundstücks Aktiengesellschaft Wiclefstrasse 26
SUPPES | Ausgabe- | Auflage | + Art des Wertpapiers | Nenn- | Währung | Reichsbankschatz | |||
Nr. | Datum | Wert | gefunden | Jahr | |||||
./. | ohne | ? | Aktien | 5 x 100 G = | 500 | GM | ?? | 2008 | Abb. |
Die tatsächliche Aktienemission ist unklar. Lt. Handbuch der Deutschen AG, 1925 wurden 100 Aktien zu 100 RM begeben = 10.000 RM -
ursprünglich 200.000 Mark in 200 Aktien zu 1.000 Mark und 1924 umgestellt auf 10.000 RM. Die vorliegende Aktien-Emissionen lauten auf jeweils „Fünf Stück á 100 Goldmark“ = 500 Goldmark.
Ohne Datum (die Ausgabe muss aber vor 1925 erfolgt sein, s. Handbuch der Deutschen AGs 1925),
Eintragung der Aktien-Nummern handschriftlich.
s.a. Grundstücks Aktiengesellschaft Rüdersdorferstrasse 62 gleiche Gestaltung der Aktien.
Anmerkung Anzunehmen ist, dass die 20 Papiere, die im Reichsbankschatz gefunden und im Jahr 2008 unter der Nr. 11.745 von Peus Dr. Busso versteigert wurden sowohl von der Grundstücks Aktiengesellschaft Rüdersdorferstrasse 62
als auch von der Grundstücks Aktiengesellschaft Wiclefstrasse 26
emittiert wurden. Das Aussehen ist identisch. Insofern kann der Fehler leicht passiert sein. Die Lochentwertung Reichsbankschatz ist jeweils an der gleichen Stelle. AR und Vorstand sind (wechselseitig) identisch.. Das erklärt auch, warum die „Wiclefstraße“ weder im Suppes Special (RBS) noch im Suppes 2008 / 09 aufgeführt ist.
Gesellschaft
Gegründet am 01.12.1922; eingetragen am 24.01.2923.
Zweck war der Erwerb, Bewirtschaftung und Verwertung des zu Berlin, Wiclefstrasse 26 belegenen Grundstücks.
Die Gesellschaft „residierte“ in der Friedrichstr. 240 b. Schwarz (eigentlich ein Hinweis, dass die Geschäfte, zumindest aber die Tätigkeiten in Berlin, nicht sehr aufwendig gewesen sein dürften.
AR: u.a. Lajos Steiner, Budapest
Vorstand: Fabrikant Carl Szanto, Budapest
Gewinne und Dividenden wurden nie erwirtschaftet.
Die Firma wurde wahrscheinlich (wie die Grundstücks AG Rüdersdorferstrasse 62) im Jahr 1942 aufgelöst (jüdisches Vermögen). Dieser Vermerk ist allerdings im Aktienhandbuch von 1942 nicht enthalten.
Die Wiclefstraße liegt in Berlin-Moabit; sie ist benannt nach dem 1384 gestorbenen englischen Theologen John Wyclif. Er stellte sich gegen den Papst, er missbilligte Bilder-, Heiligen-, Reliquienverehrung, das Priesterzölibat sowie die Ohrenbeichte. Von ihm stammt die erste Übersetzung der Vulgata ins Englische. Im Jahre 1415 wurde er posthum zum Ketzer erklärt, seine Gebeine wurden verbrannt.
In der Wiclefstraße 26 steht heute eine Mietshaus aus den 60er / 70er Jahren - ein Bild dieses Hauses muss man nicht sehen..
Link zum aktuellen Stadtplan
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Literatur- und Quellennachweis:
Bogon, Winfried
(digitaler Reprint November 2005, 2008 - Verlag für digitale Publikationen)
Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, 1914/15 + 1925 + 1932 + 1943
Freunde Historischer Wertpapiere F.H.W.;
Verschiedene Auktionskataloge, hier: 93. Auktion am 25. / 26. 04.2009
Gutowski, Vladimir (verantwortlich für den Inhalt);
Auktionshaus Gutowski GmbH (Hrsg. + Verlag);
SUPPES 2005/06 + 2008/09 ff. Bewertungskataloge für Historische Wertpapiere, Deutschland
SUPPES Special, Übersicht aller im Reichsbank-Schatz vorhandenen Papiere
Peus, Dr. Busso (Hrsg.)
Der Reichsbankschatz, Auktionskataloge Nr. 1 bis 5 aus 2003, 2004/2005, 2006, 2008