Galeries Lafayette Aktiengesellschaft Berlin

Berlin-Westen Grundstücks-Aktiengesellschaft

Berliner Aktiengesellschaft für Industriebeteiligungen

 

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Die Gesellschaft

Die Gesellschaft wurde am 04.05.1928 gegründet.

 

Zweck war die unmittelbare oder mittelbare Verwertung und Verwaltung von Grundstücken, insbesondere im Berliner Westen sowie die Erledigung einschlägiger oder verwandter Aufgaben. Die Grundstücks-Interessen der Gesellschaft liegen am Potsdamer Platz und in der Tauentzienstraße in Berlin.

 

Galeries Lafayette Aktiengesellschaft

seit 25.04.1931           Berlin-Westen Grundstücks-Aktiengesellschaft

seit 31.10.1942           Berliner Aktiengesellschaft für Industriebeteiligungen

seit 16.02.2006           Berliner AG für Beteiligungen

am 03.11.2016            Löschung der Gesellschaft im HR von Amtswegen

Die Gesellschaft hatte ihren Sitz am Potsdamer Platz 1 (Columbushaus, Zimmer 601); sie besaß die Aktienmehrheit von zwei Gesellschaften:

Bellevue-Immobilien AG in Berlin (Link),

die das „Columbushaus“ am Potsdamer Platz in Berlin errichtet hatte sowie der

Märkischen Bau- und Grundstücks-Verwertungs AG in Berlin,

die den Grundstückskomplex Nürnberger Straße an der Tauentzienstraße verwaltete.

Nachdem die beabsichtigte Erbauung eines Warenhauses (Lafayette) nicht zur Ausführung kommen konnte, wurde im Oktober 1930 mit den Bauarbeiten zur Errichtung eines Bürohauses zwischen Tauentzienpalast und Feminahaus begonnen.

 

1937 wurde die Beteiligung an der Femina Gaststätten Nürnberger Straße 50 – 52 m.b.H. verkauft.

 

1938 verkauft die Gesellschaft das Erbbaurecht Nürnberger Straße 50 – 55 und das Eigentumsgrundstück Nürnberger Straße 56 mit dem Haus „Nürnberg“ an das Deutsche Reich, Reichsmonopolverwaltung für Branntwein zu einem den Buchwert übersteigenden Preis. Der Tauentzienpalast bzw. das Feminahaus waren Geschichte

 

Nach dem Krieg bis in die 1990er Jahre residierte hier, in der West-Berliner City die Senatsverwaltung für Finanzen des Landes Berlin.

 

Die Umnutzung durch das am 15.03.2007 eröffnete Drei-Sterne-Superior-Hotel Ellington scheint mir da deutlich angemessener. Die Kosten für die Umbauarbeiten sollen damals bei rd. 40 Mio. € gelegen haben

 

Zum Ende des Jahres 2021 wurde das inzwischen Vier-Sterne-Hotel Ellington allerdings wieder geschlossen. Die Signa-Gruppe hat die Immobilie erworben und plant nun wiederum den Umbau in ein Bürogebäude mit Einzelhandel und Gastronomie im Erdgeschoss.

 

Unter dem Namen Berliner AG für Beteiligungen war die Gesellschaft in Berlin noch bis 2016 börsennotiertund wurde dann von Amtswegen gelöscht.

 

Ganz nebenbei: 60 Jahre nach den ersten Plänen wurde nach der Wende, am 29.02.1996 das neu errichtete Kaufhaus “Lafayette” eröffnet … aber nicht in der Nürnberger Straße, sondern in der Friedrichstraße 76 – 78, Berlin-Mitte. Damit hatte diese AG nichts mehr zu tun.

 

Literatur- und Quellennachweis

Bogon, Winfried

(digitaler Reprint November 2005, 2008 - Verlag für digitale Publikationen)

Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, 1914/15 + 1925 + 1932 + 1943

 

Landesarchiv Berlin und Beuth Hochschule

HistoMap Berlin, histomapberlin.de

 

Täubrich, Hans-Christian

Heinrich Hugendubel Verlag, München 1990

Zu Gast im alten Berlin