Gemeinnützige Siedlungs- und Kriegerheimstätten Aktien-Gesellschaft

 

Aktien aus 1920 und 1922

 

 

Im Jahre 1922 wurden 400 Gründer-Namensaktien zu 500 Mark im Rahmen der Kapitalerhöhung umgetauscht in 200 Inhaberaktien Lit. A zu 1.000 Mark.

Die Lit. B Aktien stammen ebenfalls aus der ersten Kapitalerhöhung, umfassen allerdings die Aktien, die durch eine Kapitalerhöhung neu ausgegeben werden mussten.

Beide Aktien-Emissionen haben das gleiche Design.

 

 

Die Gesellschaft

 

Die Gesellschaft wurde im Jahr 1919 gegründet.

 

Zweck der Gesellschaft war die Beschaffung gesunder Eigenheime mit Gärten und Wohnungen zu günstigen Preisen unter Ausschluß jeglicher Spekulation, besonders für minderbemittelte Familien und Kriegsbeschädigte sowie gemeinsamer Bezug von Bedarfsartikeln aller Art und Errichtung von gemeinnützigen Anstalten. Die Gesellschaft ist berechtigt, für eigene und fremde Rechnung alle einschlägigen Kreditgeschäfte zu betreiben.-

 

Die Geschäftstätigkeit muss ursprünglich recht erfolgreich gewesen sein. Im Jahre 1925 wurde für Siedlungen immerhin ein Wert von knapp 6 Mio Mark bilanziert; allerdings standen auch 5,6 Mio. Hypothekendarlehen und weitere Schulden  zu Buche. Der Reingewinn lag bei 122.682 Mark. Dividenden wurden allerdings nicht ausgeschüttet.

 

Zur Bebauung der im Eigentum des preußischen Forstfiskus verbleibenden Grundstücke in

Großbesten (heute: Bestensee - Link) sowie

Senzig (Link) und Zeesen (Link) - heute: beides Ortsteile von Königs-Wusterhausen im Süden Berlins

erhielt die AG Reichsdarlehen aus Mitteln der Arbeitslosen-versicherung.

 

1925 wurde die Gesellschaft aufgelöst und trat in Liquidation, 1927 wurden die Grundstücke in der Zwangsversteigerung zu gleichen Teilen vom Reich und von Preußen erworben.  Verluste entstanden für den Staat nicht, da die Grundstücke durch den Kanalbau eine erhebliche Wertsteigerung zu verzeichnen hatten.

 

Die Grundstücke der Gesellschaft waren im übrigen mit 20.000 Zentner „Roggenschulden“ belastet, die mit 240.000 RM angesetzt wurden. Hierbei handelte es sich um Wertsicherungs-vereinbarungen, also Verbindlichkeiten, die den Reichsbank-verbindlichkeiten gleichgestellt wurden – z. B: Rentenmark- oder Goldmarkverbindlichkeiten aber eben auch Weizen- und Roggenschulden.

 

Literatur- und Quellennachweis

Bogon, Winfried

(digitaler Reprint November 2005, 2008 - Verlag für digitale Publikationen)

Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, 1914/15 + 1925 + 1932 + 1943

 

Gutowski, Vladimir (verantwortlich für den Inhalt);

Auktionshaus Gutowski GmbH (Hrsg. + Verlag)

verschiedene Auktionskataloge,

SUPPES 2008/09 ff. Bewertungskataloge für Historische Wertpapiere, Deutschland vor / nach1945

SUPPES Special, Übersicht aller im Reichsbank-Schatz vorhandenen Papiere