Wohnungsbaugesellschaft Leipzig-West AG in Leipzig

Zentrale für Wohnungsbaugesellschaften A.-G.

 

WBG Leipzig-West, Aktien aus 1927 und 1928

WBG Leipzig West, Aktie (Muster) aus 1991

WBG Leipzig West, Teilschuldverschreibung aus 04.2005 über 30 Mio €  mit einer Abbildung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig. Das hat sich allerdings nicht mit der AG beschäftigen müssen.

Die Zentrale für Wohnungsbaugesellschaften gehörte von Anfang an zur WBG Leipzig West

Die Gesellschaft (Wohnungsbauges. Leipzig-West AG):

Die Gesellschaft wurde gegründet am 29.11.1926. Zweck war der Erwerb und die Bebauung von Baustellengrundstücken hauptsächlich im Westen der Stadt Leipzig zum Zwecke der Beschaffung gesunder, zweckmäßig eingerichteter Wohnungen für minderbemittelte Familien oder Personen zu billigen Preisen auf gemeinnütziger Grundlage, möglichst unter Zuhilfenahme öffentlicher Mittel.

 

Zu den Gründern gehörten in erster Linie Bauunternehmen aus Leipzig.

 

Die Gesellschaft besaß Ende 1930 58 Häuser mit 449 Wohnungen und 27 Läden. Im Bau befanden sich weiter 8 Häuser mit 48 Wohnungen; projektiert waren weitere 6 Häuser mit 54 Wohnungen.

 

Sie war bereits zur damaligen Zeit an der Zentrale für Wohnungsbau-gesellschaften beteiligt; diese verwaltete deren Wohnungen.

 

Ende 1942 besaß die Gesellschaft 97 Häuser mit 771 Wohnungen, 24 Läden, einer Polizeiwache und immerhin sechs "Auto-unterstellräumen".

 

Schon bis dahin gab es nie eine Dividende, später erst recht nicht.

Über die DDR-Zeit bis zur Wende in 1990 ist mir nichts bekannt ….

 

... aber danach gab es mehrere Investoren, die die Gesellschaft letztlich  in den Ruin trieben. In erster Linie Jürgen Schlögel. Insgesamt wurden an die 38.000 Anleger um ca. 360 Mio. € geprellt. Die Angaben gehen auseinander. Jürgen Schlögel wurde später aufgrund einer attestierten Alkoholkrankheit nicht zur Rechenschaft gezogen, scheint aber jetzt im Jahr 2019 wieder aktiv am Geschäftsleben teil zu nehmen.

 

Herr Schlögel und seine Mitstreiter waren für eine der größten Immobilien-Pleiten in Deutschland verantwortlich … aber nicht nur in Leipzig sondern auch bei der „DM Beteiligungs-AG“ in NRW; dort mit einem Schaden von "nur" rd. 70 Mio. €.

 

Selbstverständlich haben sich mit der Insolvenz der Gesellschaft eine Menge Gerichte befasst, bis hin zum BGH, der sich in mehreren Urteilen mit der Leipziger WBG-Pleite befassen musste:

Schneeballsystem, Urteil vom 08.01.2015

Prospekthaftung, Urteil vom 18.09.2012

Wirtschaftsprüferhaftung, Urteile vom 04.12.2012 + 21.02.2013

 

Aus dem Verkaufsprospekt aus 2002 für Teilschuldverschreibungen über insgesamt 20 Mio. €

 

Literatur- und Quellennachweis:

 

30

Benecke & Rehse, Aktien-Gesellschaft für Historische Wertpapiere, Wertpapierantiquariat

Verschiedene Verkaufskataloge (Deutsche Wertpapierauktionen GmbH, DWA – Freunde Historischer Wertpapiere, F.H.W.)

 

40

Bogon, Winfried

(digitaler Reprint November 2005, 2008 - Verlag für digitale Publikationen)

Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, 1914/15 + 1925 + 1932 + 1943

 

Prospekte der Gesellschaft aus 2002 für Inhaberschuldverschreibungen mit 6,75 % Zinsen p.a.

 

Abbildung des Gebäudes des BVG (Link)