Siedlungs-Aktiengesellschaft Frohnau-West - Berlin

Die Gesellschaft

Die Gesellschaft wurde im Jahre 1927 durch Berliner Bankiers gegründet. Zweck war der Erwerb und die Bebauung des an Frohnau grenzenden Teiles des Rittergutes Stolpe. Bereits vier Monate nach der Gründung ging die Gesellschaft in Konkurs - vermutlich eine Rekordzeit beim Pleitemachen. Allerdings wurde der Konkurs mangels Masse abgelehnt. Im Jahre 1929 wurde dann ein neues Konkursverfahren eingeleitet, welches gleichwohl mit dem gleichen Ergebnis endete. Somit wurde die Gesellschaft dann im Jahre 1931 von Amts wegen gelöscht.

  

Literatur- und Quellennachweis:

 

Gutowski, Vladimir (verantwortlich für den Inhalt);

Auktionshaus Gutowski GmbH (Hrsg. + Verlag)

verschiedene Auktionskataloge,

SUPPES 2008/09 ff. Bewertungskataloge für Historische Wertpapiere, Deutschland vor / nach1945

SUPPES Special, Übersicht aller im Reichsbank-Schatz vorhandenen Papiere

  

Peus, Dr. Busso (Hrsg.)

Der Reichsbankschatz, Auktionskataloge Nr. 1 bis 5 aus 2003, 2004/2005, 2006, 2008

 

Wikipedia, die freie Enzyklopädie

 

 Link zur Web-Seite von Stolpe / Hohen Neuendorf

 

Der Ort Stolpe (Stolpe-Dorf)

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als Stolpe an der Havel stammt aus dem Jahr 1355. Der Name leitet sich vom altslawischen Wort stlŭpŭ für ‚Säule‘ oder ‚Ständer‘ ab, also vom ‚Fischständer im Fluss‘, einer Vorrichtung zum Fischfang. Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert gehörte Stolpe zum Besitz der Familie von Hoppenrade. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts ist der Tonabbau bezeugt, der bis ins 20. Jahrhundert hinein den Betrieb von mehreren Ziegeleien in Stolpe und Umgebung ermöglichte. Nach mehreren Besitzerwechseln im 17. Jahrhundert gehörte Stolpe dann denen von Pannwitz und ab 1825 denen von Veltheim. 1877 erhielt Stolpe einen Haltepunkt an der Nordbahn. Da dieser mehr als zwei Kilometer vom Dorf entfernt lag, führte die dort entstehende Siedlung aber letztendlich zur Vergrößerung Hohen Neuendorfs. 1907 verkaufte der Besitzer Stolpes ein großes Waldgebiet im Südosten des Dorfes. Hier entstand in den folgenden Jahren die Gartenstadt Frohnau. 1910 wurde an der Havel das Wasserewerk Stolpe gebaut, das bis heute Teile Berlins mit Trinkwasser versorgt.

 

Stolpe wurde mit der Bildung von Groß-Berlin im Jahre 1920 Randgemeinde der Reichshauptstadt. Das Gut wurde von der Familie von Veltheim 1937 an die Stadt Berlin verkauft, die es fortan als Stadtgut bewirtschaftete. Den Zweiten Weltkrieg überstand Stolpe unbeschadet. Im Zuge der Bodenreform wurde das Gut nach 1945 in ein „Volkseigenes Gut“ umgewandelt. 1990 fiel es an die Stadt Berlin zurück und wurde 1991 geschlossen. Stolpe hat seinen dörflichen Charakter entlang des langgestreckten Dorfangers bis in die Gegenwart erhalten können. In den 1990er Jahren wurden am südlichen Dorfrand ein neues Wohngebiet gebaut und in der Stolper Heide zwei Golfplätze angelegt.

 

1997 wurde die bis dahin einheitliche Gemeinde Stolpe in die Gemeinden Stolpe und Stolpe-Süd (zu Hennigsdorf) aufgeteilt. Als Grenze wurde die A111 festgelegt, wobei die Autobahn selbst zu Stolpe gehört.

Im Rahmen der Gemeindegebietsreform in Brandenburg verlor Stolpe den Status einer eigenständigen Gemeinde und wurde am 26. Oktober 2003 in die Stadt Hohen Neuendorf eingemeindet. Die dörfliche Struktur soll – soweit noch vorhanden – erhalten bleiben.

 

Mit dem Bau der Autobahn 111 im Jahr 1982 entstand die Anschlussstelle Hennigsdorf–Stolpe wenige hundert Meter vom Dorf entfernt.

Stolpe (heute) – das ist dörfliche Idylle in unmittelbarer Nachbarschaft zur Millionenmetropole Berlin.
Nicht nur, dass Stolpe zu den ältesten Dörfern im Land Brandenburg gehört, macht es so ansehnlich. Nein, es gehört auch zu den wenigen Angerdörfern, dessen ursprüngliche Struktur auch für den Laien erkennbar ist.

Ein Spaziergang durch das Dorf mit seinen alten knorrigen Bäumen, vorbei an der wunderschönen Kirche mit ihrem ehrwürdigen Friedhof und der liebevoll eingerichteten Geschichtsstube, an den zum Teil renovierten Gründerzeithäusern, den typischen Vierseithöfen, dem 1921 erbauten Pfarrhaus, dem Kriegerdenkmal bis hin zu alten Kastanienallee lässt die jahrhunderte  alte Geschichte erahnen.

Die Idylle und die Lage an der Stadtgrenze zu Berlin mit der Autobahnanbindung (A 111), an der L 171 ließen Stolpe nach 1990 zu einem beliebten Ausflugsort für natur- und sportbegeisterte Städter werden. Seit Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts prägen der Golfplatz „Stolper Heide“ mit seiner angrenzenden Wohnbebauung und die neue Reitanlage das Leben im Dorf mit, ohne es in seiner über die Jahrhunderte erhaltenen Struktur zu verletzen.

In der  Mitte des alten Dorfes steht das Bürgerhaus von Stolpe. Dem gelben Flachbau sieht man seine lange Geschichte nicht mehr an. Am 11. Juli 2003 wurde es den Stolpern saniert zurückgegeben.

Herzstück ist der 62 Quadratmeter große Bürgersaal, der auch privat genutzt werden kann.