Vereinigte Berliner Mörtelwerke - VBM

VBM Grundstücks- und Projektentwicklungsgesellschaft AG

 

 

Emissionen aus 1922 und 1923

 

Emissionen aus 1956, 1959, 1966 und 1970

Die Gesellschaft

Gründung 1889 durch Zusammenschluss mehrerer Mörtelwerke in Gross-Berlin. 1897 wurde in Charlottenburg am Landwehrkanal zur zentralen Belieferung ein großes Mörtelwerk neu erbaut (bestand bis 1967). Die Werke und Kalkgruben Niederlehme (mit eigener Schiffsbauanstalt), Phöben, Fohrde bei Brandenburg, das Kalksandsteinwerk Harsleben bei Halberstadt und Sandberge in Gosen fanden sich nach dem Krieg in der ehemaligen DDR wieder.

 

Im Westsektor Berlins verblieben der Gesellschaft Werke in

Mitte, Am Schleusenufer 5/6 (Link, hier lagern im Jahr 2021 noch immer Baustoffe, in toller Lage), in

Charlottenburg, Salzufer 23 (Link) und

Spandau sowie eine Kies- und Sandgrube in Staaken.

 

Obwohl die AG jetzt nur noch wenige Beschäftigte hatte, blieb sie an der Börse amtlich notiert. Als AR-Vorsitzender fungierte in den 1950er Jahren der spätere Bundespräsident Heinrich Lübke. Er unterzeichnete als solcher auch die Aktie aus1956 und 1959.

 

Da die Mehrheitsaktionärin nach dem Krieg eine holländische Gruppe gewesen ist, konnte die AG in der DDR nicht enteignet werden, was trotz des 1973 eröffneten Konkurses nach der Wende zu einer Reaktivierung zwecks Realisierung von Rückgabeansprüchen führte.

 

Großaktionäre mit zusammen 80 % (Stand 2006): der Haniel-Konzern, der seine Beteiligung seit den 1960er Jahren aufgebaut hatte sowie der IVG-Konzern und die Tercon.

 

Aktivitäten der Gesellschaft in den folgenden Jahren waren die Verwaltung und Entwicklung sowie die Vermarktung ihres eigenen Grundbesitzes, insbesondere in Niederlehme einem Ortsteil der Stadt Königs Wusterhausen in Brandenburg, südöstlich von Berlin (Link).

 

Die Aktivitäten waren in 2017 weitgehend abgeschlossen. Die voll erschlossene Baulandfläche der VBM in Niederlehme war ursprünglich 365.000 m² groß; per 31.12.2017 belief sich die noch zur vermarktende Restfläche auf nur noch 49.000 m².

 

Der Bilanzgewinn im Jahr 2018 belief sich durch die Grundstücksverkäufe noch auf 3,3 Mio. €, in 2019 lediglich auf ganze 23,70 €. Allerdings wurden in der Bilanz 2019 noch ein Grundstück von rd. 90.000 m² im benachbarten Zernsdorf ausgewiesen, das aber auch 2020 verkauft werden konnte. Der Grundbesitz macht nur noch 1,3 % am Vermögen der Gesellschaft aus.  

 

Literatur- und Quellennachweis:

 

Benecke & Rehse, Aktien-Gesellschaft für Historische Wertpapiere, Wertpapierantiquariat

Verschiedene Verkaufskataloge (Deutsche Wertpapierauktionen GmbH, DWA – Freunde Historischer Wertpapiere, F.H.W.)

 

Gutowski, Vladimir (verantwortlich für den Inhalt);

Auktionshaus Gutowski GmbH (Hrsg. + Verlag)

verschiedene Auktionskataloge,

SUPPES 2008/09 ff. Bewertungskataloge für Historische Wertpapiere, Deutschland vor / nach1945

SUPPES Special, Übersicht aller im Reichsbank-Schatz vorhandenen Papiere

 

Nebenwerte-Journal # 7/2018