Admiralspalast Aktien-Gesellschaft

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Die Gesellschaft

 

Die Gesellschaft wurde am 04. bzw. 20.10.1909 gegründet.

Zweck war der Erwerb, die Nutzung und Verwertung der am Bahnhof Friedrichstraße (Berlin-Mitte) belegenen Grundstücke Friedrichstraße 101 und 102 und Prinz-Louis-Ferdinand-Straße 10 sowie Erwerb, Pachtung und Verwertung anderer Grundstücke; ferner Betrieb von Theater und sonstigen Vergnügungsunternehmungen, Badeanstalten, Gastwirtschaft, Café, Hotels sowie verwandter Gewerbe sowie Beteiligungen an ähnlichen Unternehmungen.

 

Auf dem zur Friedrichstraße gelegenen Teil des Grundstücks mit einer Frontlänge von 33 Metern wurde ein monumentaler Bau errichtet, welcher im Erdgeschoss und I. Stockwerk ein Konzert-Café mit Billard und Spielsälen sowie einem Sommergarten und im Seitenflügel eine Bar vornehmen Charakters enthielt. Das II. Stockwerk umfasste ein Kinematographen-Theater mit etwa 500 Sitzplätzen. Der III. und IV. Stock blieb für Klub- und Geschäftsräume vorbehalten.

 

Auf dem nach der Prinz-Louis-Ferdinand-Straße gelegenen Grundstück wurde eine Eislaufhalle angelegt. Ferner waren ein russisch-römisches Bad, medizinische Bäder sowie ein Saal für schwedische Heilgymnastik vorhanden.

 

Der Vorstand der Admiralspalast AG als Eigentümerin der Immobilien führt später auch als Vorstand die Geschäfte der Betreibergesellschaft der Deutschen Gaststätten-AG und der Walhalla-Theater Union AG. Ein Beteiligungsverhältnis unter den Gesellschaften oder an deren Unternehmungen bestand jedoch weder direkt noch indirekt.

 

Grundbesitz 1943: 4.074,36 m², davon 3.157,68 m² bebaut. In dem der Gesellschaft gehörigen Gebäuden befanden sich das Admirals-Bad, das Admirals-Café, das Admirals-Kino sowie das Theater im Admiralspalast.

Beteiligungen 1943: Admiralspalast Betriebsgesellschaft GmbH, Berlin.

 

Die Bau- und Theaterpolizei hat den Pächter des Theaters im Jahre 1929 gezwungen aufgrund neuer Sicherheitsvorschriften das Theater zu schließen. Das Theater wurde daraufhin 1930 vollständig umgebaut und zu einem der modernsten und schönsten Theater Berlins ausgestaltet. Bereits im Jahre 1939 erfuhr das Theater erneut eine völlige Neugestaltung.

 

Nach dem Kriegsende zieht bis zum Wiederaufbau ihres historischen Gebäudes Unter den Linden im Jahre 1955 die Deutsche Staatsoper in dem vom Krieg kaum beschädigten Admiralspalast. Natürlich waren dafür einige Umbauten notwendig.

 

Am 21. und 22.04.1946 fand im Theatersaal der sogenannte Vereinigungsparteitag statt. Mit der tätigen Hilfe der sowjetischen Besatzungsmacht wurden SPD und KPD zur SED zusammengeführt.

 

1955 zieht das Ensemble des METROPOL-Theaters ein und der Admiralspalast wird in der DDR zum „Metropol-Theater im Admiralspalast“ umbenannt, neben klassischen Operetten spielt man jetzt auch Broadway Musicals. Im Vorderhaus ziehen das politische Kabarett „Die Distel“ und das „DDR Presse-Café“ ein, in dem sich die DDR-Bohème trifft.

 

Nach der Wende wurde der Admiralspalast aufwändig saniert und modernisiert und 2006 wiedereröffnet. Seitdem gehört der Admiralspalast wieder zu Berlins großen Entertainment Bühnen. Das Veranstaltungsprogramm reicht von internationalen Shows, Rock/Pop-Konzerten bis zu Musicals und Comedy Shows, die im glanzvollen Theatersaal mit 1.700 Plätzen oder im Studio mit 445 Plätzen ihr Publikum begeistern.

 

 

Die Admiralsgarten Aktiengesellschaft wurde nach der Wende 1990 wieder aktiviert (Link). Herr Axel Gustav Joachim Zehrfeld ist Vorstand der Gesellschaft. Die Admiralspalast AG, seit ihrer Gründung und bis heute im Handelsregister eingetragen, hat nach 1990 für ihre enteigneten Grundstücke Restitutionsansprüche angemeldet, da sie die Enteignung für rechtsunwirksam hält. Das Verfahren ist beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anhängig.

 

Link zum Theater

Link zu Distel-Berlin

 

Literatur- und Quellennachweis (Link):

 

Bogon, Winfried

(digitaler Reprint November 2005, 2008 - Verlag für digitale Publikationen)

Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, 1914/15 + 1925 + 1932 + 1943

 

Landesarchiv Berlin und Beuth Hochschule

HistoMap Berlin, histomapberlin.de

 

Landesarchiv Berlin (Hrsg.)

Edition Gauglitz

Straubes Übersichtsplan von Berlin aus dem Jahr 1910

 

Peus, Dr. Busso (Hrsg.)

Der Reichsbankschatz, Auktionskataloge Nr. 1 bis 5 aus 2003, 2004/2005, 2006, 2008

 

Pharus-Pläne, Nachdrucke

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