Industrie Baugesellschaft Centrum am Bülowplatz AG - IBAU

Abbildungen - leider nur Druckmuster

Eine Aktie á 100,00 DM, September 1996

6.750 Aktien á 345.127,50 Euro, August 2003

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Die Gesellschaft

Die Gesellschaft wurde am 21.12.1922 gegründet.

Ursprünglicher Zweck: Erwerb, die Bebauung und Verwertung von Grundstücken in Gross-Berlin insbesondere in der Gegend des Bülowplatzes (1) zu Berlin (heute: Rosa-Luxemburg-Platz).

 

In der Bilanz für 1931 wurden Grundstücke im Wert von 1.139.635 RM und Gebäude im Wert von 1.408.103 RM ausgewiesen. Allerdings wurden bis auf ein Jahr (20%) keine Dividenden gezahlt. In dem Aktienhandbuch von 1943 taucht die Gesellschaft nicht mehr auf.

 

Nach den Ausführungen des Online-Architekturmagazins BauNetz war die IBAU als Sanierungsträger der Stadt Berlin bereits 1928 bis 1929 für die Bebauung rund um die Volksbühne nach Entwürfen von Hans Poelzig zuständig. Auf acht Stadtblöcken riss man damals die Altbauten ab und ersetzte sie durch Poelzigs Neubauten.

 

Die IBAU war nicht nur Bauträger, sondern war auch Eigentümerin des Poelzig-Ensembles rings um die Volksbühne geblieben. Während der Zeit der DDR wurde ihr Eigentum verstaatlicht. Nach einem ausgesprochen Komplexen Restitutionsprozess kam die AG lange nach 1989 wieder in den Besitz der Häuser und Grundstücke. Mit der Entwicklung der unbebauten Grundstücke ließ sie sich trotzdem Zeit.

 

Die IBAU wurde nach der Wende 1990 wieder aktiviert. Der Zweck war jetzt die Immobilie-Verwaltung für Dritte, außerdem Bauträger-gegeschäft für eigene Rechnung zum späteren Verkauf von Objekten. die Aktien werden in erster Linie gehalten von der Grundstücksgesellschaft ALBION mbH, mit der auch ein Gewinn-abführungsvertrag besteht.

 

Heute ist die Gesellschaft wieder für die unter Ensembleschutz stehenden Poelzig-Bauten zuständig.

 

So errichtete sie auch für den Suhrkamp Verlag ein Bürogebäude nach den Entwürfen des Architekten Roger Bundschuh an der Turmstraße 44 / Rosa-Luxemburg-Straße, das im Jahr 2019 bezogen wurde.

 

Ende 2017 wurde die Umwandlung in eine GmbH beschlossen; die AG wurde gelöscht.

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(1) Dabei ging es nicht um heutigen Bülowplatz in Tempelhof-Schöneberg, sondern um den Bülowplatz in Berlin-Mitte, im ehemaligen Scheunenviertel. Dieser Platz hat eine bewegte „Namensgeschichte“:

1907 - 1910  Babelsberger Platz

1910 - 1933  Bülowplatz

1933 - 1945  Horst-Wessel-Platz

1945 - 1947  Liebknechtplatz

1947 - 1969  Luxemburgplatz und

seit 1969       Rosa-Luxemburg-Platz

 

Stadtpläne und Bilder

Link zu Google Maps, Torstraße, Suhrkamp-Verlag

Link zur Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz

 

Plan von Groß-Berlin 1920

Babelsberger Platz (1910), Liebknechtplatz und schließlich

Rosa-Luxemburg-Platz, heute (2024)

 

Das Verlagshaus des Suhrkampverlages (Link zum Suhrkamp-Verlag)

Architekt: Roger Bundschuh, Bundschuh Architekten - Link

Copyright: Laurian Ghinitoiu

Literatur- und Quellennachweis

Benecke & Rehse, Aktien-Gesellschaft für Historische Wertpapiere, Wertpapierantiquariat

Verschiedene Verkaufskataloge (Deutsche Wertpapierauktionen GmbH, DWA – Freunde Historischer Wertpapiere, F.H.W., Hanseatisches Sammlerkontor für HWP)

 

Bogon, Winfried

(digitaler Reprint November 2005, 2008 - Verlag für digitale Publikationen)

Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften, 1914/15 + 1925 + 1932 + 1943

 

Heinze GmbH, NL Berlin | BauNetz - www.baunetz.de

 

HistoMap Berlin, www.histomapberlin.de

 

Landesarchiv Berlin (Hrsg.)

Edition Gauglitz

Straubes Übersichtsplan von Berlin aus dem Jahr 1910